Atommüll: Tönt nach Gefahr. Nach Risiko. Folglich ist auch ein Lager für Atommüll bestimmt gefährlich. Oder? Welche Risiken bringtein solches Lager mit sich? Welche Szenarien könnten es in Zukunftbedrohen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns bei der Nagrajeden Tag.
Doch nicht nur wir müssen mit Risiken umgehen. Als Gesellschaft sind wir ständig mit unterschiedlichsten Bedrohungen konfrontiert, müssen Gefahren einschätzen, sie einordnen, eindämmen – oder akzeptieren. In der vierten Ausgabe des Jahrhundertmagazins «500m+» beleuchten wir das Thema Risiko aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.
Wir haben mit Martin Rees, dem Gründer des Centre for the Study of Existential Risk, über die grössten Gefahren gesprochen, die die Menschheit in ihrer Existenz bedrohen. Wir haben Menschen getroffen, die von Berufs wegen Risiken eingehen – ja eingehen müssen: etwa einen Bombenentschärfer oder eine lernende Forstwartin, statistisch gesehen einer der gefährlichsten Berufe der Welt. Wir haben darüber nachgedacht, warum die meisten Menschen Risiken vermeiden wollen – manche aber regelrecht süchtig nach ihnen sind. Wir haben versucht herauszufinden, wie viel Risiko Unternehmer:innen eingehen sollten. Und natürlich haben wir auch nachgefragt, wie die Nagra Risiken beurteilt. Spoiler: Unsere Expert:innen sind überzeugt, dass das Tiefenlager selbst extremen zukünftigen Szenarien standhält. Die grösste Herausforderung bilden vielmehr die sogenannten Schwarzen Schwäne: das Nichtvorstellbare, das absolut Unerwartete.
Diesen Aspekt – das Absurde, Unfassbare – greift auch die deutsche Illustratorin Anna Haifisch auf, die sich für diese Aufgabe kreativ mit den Risiken auseinandersetzt, die ein Tiefenlager mit sich bringen könnte. Dabei hat sie auf wissenschaftliche Tiefe verzichtet und dafür ihrer Fantasie freien Lauf gelassen – und so das ganze Heft illustriert.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre – die einzig das Risiko birgt, danach mehr zu wissen.
Patrick Studer, Leiter Kommunikation Nagra